Zahlen über Zahlen

Foto: Wth

Ja, wir mögen Zahlen. Deshalb binden wir auch immer wieder erstaunliche, erschütternde oder ermutigende Zahlen in unseren Newsletter early bird ein. Nun ist es wieder einmal Zeit für einen kleinen Überblick: Was haben uns die Zahlen gesagt?

Die Gesellschaft

Zahlen des Misstrauens

Vertrauen der Bürger Deutschlands in Institutionen:

  • Bundesregierung: 40,1 % vertrauen ihr
  • Bundestag: 46%
  • Parteien: 22,5%
  • Justiz: 66,8%
  • Universitäten/Forschung: 83,3%
  • Nichtregierungsorganisationen: 55%

Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung, “Wie zufrieden sind die Menschen in Deutschland mit Regierung, Staat und Politik?” 2023.
Außerdem: „Politiker denken nur bis zur nächsten Wahl“ sagen 84,3 %

Demokratie

1816 lebten ein Prozent der Weltbevölkerung in einer Demokratie, 2015 waren es 56 Prozent. (Quelle: faz.net)

Niedergang der Institutionen

Die bindenden Kräfte gestandener Institutionen lassen nach. Mehr als 520.000 Deutsche traten 2022 bei den Katholiken aus, so viel wie noch nie; 380.000 waren es bei den Evangelischen. Die SPD verlor von 1990 bis 2022 rund 560.000 Mitglieder, die CDU 420.000. Die Gewerkschaften hatten 2022 etwa 5,6 Millionen Mitglieder registriert, im Vergleich zu 11,8 Millionen im Jahr 1991.

(Un)Glücks-Zahlen

4,6 Millionen Deutsche sind spielsüchtig oder „riskante Spieler“. Das zeigt der aktuelle Glückspielatlas 2023. Die Glücksspielbranche sei zugleich für Anbieter eine sehr gewinnträchtige Branche.

Schulden-Zahlen

5,9 Millionen Menschen sind in Deutschland überschuldet – das ist etwa jede zwölfte Person. Als überschuldet gilt, wer seinen finanziellen Verpflichtungen langfristig nicht nachkommen kann. Besonders bei den unter-30-jährigen hat sich die Lage verschärft. Experten rechnen mit einem weiteren Anstieg. (Quelle: Creditreform).

Armut

Um 2000 lebten noch 29 Prozent der Weltbevölkerung in Armut. Heute sind es nur noch neun Prozent; aber kein Grund sich auszuruhen! (Quelle: faz.net)

Retouren-Zahlen

5 bis 10 Euro kostet Online-Händler im Schnitt eine Retoure. Der größte Kostentreiber ist dabei die Überprüfung und Qualitätskontrolle der zurückgesendeten Artikel. Trotz Versuchen, das Retouren-Aufkommen zu verringern, ist der Anteil der Rücksendungen mit 6 bis 10 Prozent noch immer hoch. (Quelle: Handelsforschungsinstitut EHI)

Kindersterblichkeit

44 Prozent der Kinder starben im 18. Jahrhundert vor dem fünften Lebensjahr. Heute sterben nur noch vier Prozent der Kinder vor dem fünften Lebensjahr. (Quelle: faz.net)

Die Digitalen Medien

Google-Zahlen

Über 26 Millionen US-Dollar soll Google allein 2021 dafür gezahlt haben, die Standard-Suchmaschine auf Smartphones und in Webbrowsern zu sein. Vermutlich ging ein Großteil davon an Apple. (Quelle: Manager Magazin)

X-Zahlen

Musk hatte Ende Oktober 2022 rund 44 Mrd. Dollar für Twitter bezahlt. Er bezahlte dabei einen kräftigen Aufschlag auf den Börsenwert. Inzwischen benannte er den Dienst in X um und will auf dieser Basis eine App mit mehr Funktionen bis hin zu Finanzdienstleistungen aufbauen. Die Übernahme beschwerte Twitter und X auch noch anders: Musk nahm für den Kauf Kredite von rund 13 Mrd. Dollar auf, die jetzt auf X lasten und für die Schätzungen zufolge rund 1,2 Mrd. Dollar Zinsen pro Jahr fällig werden.
Bei einer Zuteilung von Aktien an Mitarbeiter sei X insgesamt mit 19 Mrd. Dollar bewertet worden.
(Quelle: Magazin „Fortune“ und der Finanzdienst Bloomberg)

KI-Zahlen

12 Prozent der Unternehmen in Deutschland nutzen Künstliche Intelligenz, das ist etwa jedes achte. Meist wird KI in der Buchführung, im Controlling oder der Finanzverwaltung verwendet. Rund 43 Prozent nutzen KI zur Spracherkennung, 32 Prozent zur Automatisierung oder Entscheidungsfindung. Wer KI noch nicht verwendet, zieht es zudem meist auch nicht in Betracht.
(Quelle: Statistisches Bundesamt)

Die Arbeit

Zahlen zur Arbeitszeit

Vollbeschäftigte in Deutschland würden ihre Arbeitszeit gerne deutlich verkürzen: Insgesamt 49 Prozent der Frauen und 58 Prozent der Männer. Das berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Frauen würden ihre durchschnittliche Arbeitszeit von 40,9 Stunden gerne um 6,2 Stunden verkürzen, Männer ihre 42,3 Stunden um 5,5 Stunden.

Betriebs-Zahlen

72.200 größere Betriebe haben in den ersten drei Quartalen dieses Jahres aufgeben – 11,4 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Allerdings gab es auch mehr Neugründungen: Etwa 91.400 neue Unternehmen sind an den Start gegangen, etwa 2,5 Prozent mehr als 2022, bei Kleinunternehmen stieg die Zahl sogar um 45,2 Prozent. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Die Umwelt

Tesla-Zahlen

26 Umwelt-Havarien hat es seit Eröffnung des Tesla Werks im März vergangenen Jahres in Grünheide gegeben. Darunter etwa ausgelaufene Stoffe wie Lack und Diesel sowie Brände. Laut Tesla seien aber keine Umweltschäden entstanden. (Quelle: RND, Stern)

Strom-Zahlen

Die Opposition und die FDP behaupten ja immer mal wieder gerne, dass der Atomausstieg die Preise steigen ließ. Das ist falsch. Seit dem Abschalten der drei Atomkraftwerke im April sind heute die Strompreise niedriger als zu Jahresbeginn. Bei einem europäischen Stromverbrauch von 3315 Terawattstunden fallen die 30 Terawattstunden der drei AKWs auch nicht ins Gewicht. Die Bundesnetzagentur jedenfalls sagt, dass der Atomausstieg die Strompreise nicht beeinflusst habe.

Mehr Strom-Zahlen

Allerdings importierte Deutschland seit April mehr als 23 Terawattstunden Strom aus dem europäischen Stromverbund. Der Strom kam aus Skandinavien, wo viel Strom aus Wind- und Wasserkraft erzeugt wird. Das geschah nicht, weil Deutschland zu wenig Kraftwerke hätte, sondern weil der Strom aus Skandinavien zu der Zeit einfach billiger war.

Zahlen der Klimakrise

Die Opposition und die FDP behaupten ja immer mal wieder gerne, dass der Atomausstieg die Preise steigen ließ. Das ist falsch. Seit dem Abschalten der drei Atomkraftwerke im April sind heute die Strompreise niedriger als zu Jahresbeginn. Bei einem europäischen Stromverbrauch von 3315 Terawattstunden fallen die 30 Terawattstunden der drei AKWs auch nicht ins Gewicht. Die Bundesnetzagentur jedenfalls sagt, dass der Atomausstieg die Strompreise nicht beeinflusst habe.

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