2023 wird ein arbeitsreiches Jahr für die IT der Energieversorger

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Preisbremsen, Trennung UTILMD Strom/Gas, iMS Roll-out…. Was steckt dahinter?

Ettlingen, 15. Dezember 2022 | Das Jahr 2022 geht arbeitsreich zu Ende, die Anforderungen an die IT der Energieversorger, durch Themen wie die MaKo 2022 und die Entlastungspakete, waren und sind noch riesig. Und auch 2023 wird für die IT der Energieversorger ein arbeitsreiches Jahr.

Nicht nur die Formatwechsel zum 1. April oder die Energiepreisbremsen zum ersten Quartal 2023 werden die Mitarbeiter und externen Dienstleister fordern, sondern auch der Formatwechsel zum 1. Oktober 2023 mit seinen vielfältigen Themen wie die Trennung UTILMD Strom/Gas, Angleichung der Preisblätter, Sperrprozess Gas und darüber hinaus Themen wie beispielweise iMS Roll-out, AS4 und Lokationsbündelstruktur müssen vorbereitet und umgesetzt werden.

Automatisierung und Digitalisierung im Vordergrund

Cortility, das IT-Haus aus Ettlingen bei Karlsruhe, ist auf diese Themen vorbereitet und kann seinen Kunden aus der Energiewirtschaft bei diesen enormen Herausforderungen helfen. cortility bietet für alle IT-/ SAP-Themen moderne Produkte und AddOns, die unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten helfen die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Dabei stehen Automatisierung und Digitalisierung im Vordergrund.

Beispielsweise der Status Quo und die Herausforderungen beim Rollout von intelligenten Messsystemen

Fast vier Jahre nach der Verabschiedung des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende erfolgte am 24. Februar 2020 der offizielle Startschuss zum gesetzlichen Roll-out von intelligenten Messsystemen (iMS).

Price Waterhouse Cooper (PWC) stellte in einer aktuellen Studie fest, dass die grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB) an verschiedenen Stufen des Roll-outs stehen. Die gMSB nehmen eine Schlüsselrolle in der Digitalisierung der Energiewende ein und verantworten dabei die gesetzeskonforme Durchführung des Rollouts von intelligenten Messsystemen. Laut PWC hat die Hälfte der befragten Messstellenbetreiber mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Einbau begonnen, weitere 46 Prozent sehen den Einsatz der iMS aktuell vor, wobei in diesen Fällen bis zum eigentlichen Roll-out noch mehrere Monate vergehen können. Acht Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass die 10 Prozent-Quote für intelligente Messsysteme nicht erreicht wird: sie laufen Gefahr die Grundzuständigkeit zu verlieren. Obwohl also gut die Hälfte der befragten Unternehmen noch nicht mit dem Einbau von iMS begonnen haben, wollen 87 Prozent bis 2023 die gesetzlich vorgeschriebene Roll-out-Quote von über zehn Prozent erreichen. Ein ambitioniertes Vorhaben.

Vielfältige Probleme?

Messstellenbetreiber müssen eine Vielzahl von Herausforderungen bewältigen. Den Verantwortlichen bereiten Anforderungen an die WAN-Kommunikation sowie die Anbindung und Realisierung der Tarifanwendungsfälle im ERP-System Probleme. Aber auch Komplexität und starke Abhängigkeiten der IT- und Prozessschnittstellen, Lieferengpässe sowie ein stark erhöhter Personalaufwand in der operativen Umsetzung bremsen den Einbau von iMS vielerorts noch aus.  Auch die Umsetzung der Tarifanwendungsfälle (TAF) für datensparsame Tarife (TAF1) als auch für Zählerstandsgangmessung (TAF7) sowie das Thema Mehrwertservices gehen nur schleppend voran.

Ebenso aber auch die Vorbereitung und Umsetzung des Formatwechsels zum 1. Oktober 2023 mit seinen vielfältigen Themen, wie der Trennung des Nachrichtenformates UTILMD in den Sparten Strom und Gas, der Sperrprozess Gas, die Erweiterungen zur ESA,  die Angleichung der Preisblattsystematik, der Universalbestellprozess und E-Mob sowie MaBiS.

Als einer der Meilensteine zu Formatwechsel sei hier die Trennung des Nachrichtenformates UTILMD in den Sparten Strom und Gas aufgegriffen. In der deutschen Energiewirtschaft wird UTILMD zum Austausch von Stammdaten wie z. B. Verträgen und Meldepunkten zwischen verschiedenen Akteuren im deutschen Energiemarkt genutzt.

Bisher wurde hier lediglich nach den Anwendungsgebieten (Beispiel: Lieferantenwechsel) unterschieden. Durch die in den letzten Jahren stattgefundenen Prozessanpassungen, wie z. B. der Mako 2022, ist die Nachricht UTILMD in Ihrem Umfang stark gewachsen. Die Trennung der EDI@Energy-Dokumente nach Strom und Gas soll dem Markt eine Möglichkeit zur einfacheren Lesbarkeit der Dokumente aufzeigen.

Ein weiterer Meilenstein wäre der Sperrprozess Gas. Hierzu sind die nachfolgenden Use-Cases vorgesehen:

  • Use-Cases Unterbrechung / Wiederherstellung der Anschlussnutzung (Sperren / Entsperrung)
  • Use-Cases Abrechnung von Sperr- und Entsperrkosten

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von weiteren Themengebieten zur Umsetzung zum 1. Dezember 2023.

Zusätzlich zu den festen Terminen zum 1. April 2023 und 1. Oktober 2023 kommen weitere Themen wie Lokationsbündelstruktur, 24h-Lieferantenwechsel und AS4 hinzu die vorbereitet und teilweise implementiert werden müssen.

Lokationsbündelstruktur

Die Lokationsbündelstruktur soll die notwendigen physikalischen Abhängigkeiten der Lokationen aufzeigen und damit die Beurteilung für die Marktpartner erleichtern. Ziel ist die die Beantwortung von Fragen, wie beispielsweise, ist das Berechnungskonzept für eine Marktlokation (MaLo) korrekt aufgebaut oder welche technischen Ressourcen (TR) sind vorhanden um zu vereinheitlichen und damit den standardisierten Austausch über die Marktkommunikation durchzuführen.

AS4 beispielsweise…

 … ist eine B2B-Schnittstelle zum Austausch von Daten und Dokumenten zwischen Handelspartnern. Das auf Webservices zurückgreifende AS4-Protokoll bringt insbesondere für Unternehmen und Organisationen Vorteile, die bereits in Webdienste investiert haben. Es verschafft darüber hinaus B2B-Anbietern einen Zugang zu Webservices, die bisher an dieser technischen Hürde gescheitert sind.

AS4 basiert auf AS2 und ebMS 3.0. Das Profil weist einige Vorteile gegenüber anderen Kommunikationslösungen zum elektronischen Datenaustausch auf. Ziel von AS4 ist es, die Funktionalität des erfolgreichen AS2 zu erweitern. AS4 wird vermehrt in Märkten, die eine serviceorientierte Architektur für B2B-Messaging nutzt, eingesetzt. Darunter zählen unter anderem der Einzelhandel, der Gesundheitssektor oder die Versorgerbranche.

AS4 ist nicht das Ende von AS2?

 AS4 will AS2 nicht vom Markt verdrängen, sondern soll eine sinnvolle Alternative für klar umrissene Arbeitsfelder sein. AS4 wendet sich explizit an Unternehmen, die bereits auf webgestützte Dienste setzen oder in diese Dienste in naher Zukunft investieren möchten. Dieser Kundenkreis soll mit AS4 ein Protokoll verwenden können, das ähnlich zuverlässig und einfach funktioniert wie AS2.

AS4 bietet unter anderem:

  • Sicherung der Urheberschaft durch digitale Signaturen
  • Datensicherheit durch Verschlüsselung
  • Nachweis von fristgerechter Zustellung durch digitale Empfangsquittung
  • Unterstützung für große Dateikompressionen und Dateiübertragungen

Cortility unterstützt seine Kunden frühzeitig bei der Umsetzung dieser Themen in Form von Webinaren, kurzen Videos, Schulungen, Konzeptionierung und Implementierungen. Zusätzlich bietet cortility einen ergänzenden Produktkatalog an um entstehende Softwarelücken sinnvoll zu schließen.

Thorsten Windus-Dörr

Hintergrundinformationen

Die cortility gmbh, das IT-Haus aus Ettlingen bei Karlsruhe, unterstützt Energieversorgungsunternehmen mit branchenspezifischen Software-Produkten und Beratungsleistungen. Im Fokus steht dabei das komplette SAP-Portfolio für Energieversorger inklusive SAP S/4HANA. Cortility verfügt insbesondere über umfangreiche Erfahrung mit Stadtwerken und mittelgroßen Energieversorgern. Die Ergänzungsprodukte von cortility zu den SAP-Lösungen sind genau auf die Branchenprozesse zugeschnitten und ermöglichen Stadtwerken eine Kosten-/Nutzen-optimierte Umsetzung aktueller Erfordernisse. Die cortility-Paketlösungen setzen EVU und deren Rechenzentren in der DACH-Region ein.

Die entscheidenden Stärken des Softwareunternehmens sind das Prozess-, Branchen- und SAP Know-how der Mitarbeiter. Ebenso Kundennähe bei der Produktentwicklung, bei der Software-Einführung und ein individueller Support. Dabei greift cortility auf branchenspezifische Projekterfahrung aus mehr als 20 Jahren zurück.

Das zweite strategische Standbein von cortility ist das Geschäftsfeld Dokumenten-managementsysteme (DMS). Besonders Augenmerk legt cortility dabei auf reibungslose Workflows im mittelständischen Umfeld und eine kosteneffiziente SAP-Integration.

Die cortility gmbh gehört zur command-Gruppe und entstand 2011 durch die Ausgründung des Geschäftsbereichs Versorgungswirtschaft. Cortility ist SAP Partner und Mitglied der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG), des edna (Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation e.V.) sowie des BDEW. Das Unternehmen mit Sitz in der Technologieregion Karlsruhe beschäftigt rund 50 Mitarbeiter.

www.cortility.de

Eine etwas längere Version des Artikels erschien im Heft Nr. 1/2923 von “ew Magazin für die Energiewirtschaft”.

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