Zahlen der Gesellschaft

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Ja, da sind sie wieder, unsere Zahlen. Wir begegnen ihnen alltäglich und auch in unserem Newsletter early bird greifen wir regelmäßig Zahlen auf, die wir bemerkenswert finden. Dort haben wir für dieses Special wieder gekramt mit der Frage, wie es denn eigentlich so um unsere Gesellschaft hier in Deutschland steht. Was sagen die Zahlen? Mal sind sie erschreckend, mal geben sie Hoffnung. Mal empören sie, mal machen sie Angst. Wie immer gilt aber: Alle Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen. Zum Nachdenken anregen tun sie allemal. Aber sehen Sie selbst:

Zahlen der Demokratie

79 Prozent der Befragten einer aktuellen Studie sehen die Demokratie in Deutschland zunehmend gefährdet. Gleichzeitig wünschen sich mehr Bemühungen für den Erhalt demokratischer Werte und Normen fordern sie einen stärkeren Einsatz der Bundesregierung mit Maßnahmen etwa in der Demokratie-, Vielfalts- und Antidiskriminierungsarbeit. (Quelle: DeZIM)

8,3 Prozent der Deutschen haben ein feststehendes rechtes Weltbild. 24 Prozent finden, dass Deutschland eine einzige starke Partei braucht, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert. 16,5 Prozent glauben, dass Jüdinnen und Juden versuchen, aus der Geschichte des Dritten Reiches Vorteile zu ziehen. 16 Prozent finden es ekelhaft, wenn Homosexuelle sich in der Öffentlichkeit küssen. 38 Prozent glauben an Verschwörungen. 13 Prozent akzeptieren Gewalt als legitimes Mittel in politischen Auseinandersetzungen.

Diese erschütternden Zahlen entstammen der aktuellen Studie „Die distanzierte Mitte” des Bielefelder Instituts für Konflikt- und Gewaltforschung.
Mehr Zahlen dazu gibt es hier

Zahlen des Reichtums

Um 20 Prozent ist die Nutzung von Privatjets seit Corona angestiegen. Deren Passagiere verursachen 5 bis 14 Prozent mal so viel Treibhausgase wie Passagiere bei kommerziellen Flügen. (Quelle: Institute for Policy Studies IPS)

27.400 Einkommensmillionäre gibt es Stand 2019 in Deutschland und damit etwa 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Hamburg ist der Anteil am höchsten, gefolgt von Bayern. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Alte und junge Zahlen

Mit 6 auf einer Skala von 1 bis 7 war den Deutschen 2015 sehr wichtig, eigene Kinder zu haben. 2023 beträgt der Wert nur noch 4,8; selbst wenn man nur Eltern befragt (Vermächtnis-Studie der Zeit).
Dazu passt, dass im letzten Jahr die Zahl der Geburten in Deutschland um fünf Prozent gegenüber dem Durchschnitt der Vorjahre zurückging. (Statista)

Um 5 Millionen wird bis 2040 die Zahl der Erwerbsfähigen sinken. Die der über 67-Jährigen um etwa vier Millionen zunehmen. (Stefan Schulz in »Die Altenrepublik«)

84,4 Millionen Menschen lebten Ende 2022 in Deutschland – und damit mehr als je zuvor. Das Durchschnittsalter sank zudem leicht auf 44,6 Jahre. Zwar ist die Sterberate bei uns höher als die Geburtenrate, jedoch sorgt die Einwanderung für das Bevölkerungswachstum und die Verjüngung. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Zahlen der Ungleichheit

71 Prozent der ostdeutschen Fachkräfte verdienen noch immer weniger als Fachkräfte aus Westdeutschland – 38 Prozent von ihnen sogar weniger als ungelernte Arbeitnehmer im Westen. Der Abstand zwischen Ost- und West-Löhnen hat sich zudem kaum verringert und beträgt noch 595 Euro; in Großbetrieben wurde er sogar größer.

Mehr als 90 Prozent unserer Bundestagsabgeordneten haben Abitur. Im Bevölkerungsdurchschnitt nur ein Drittel. 87 Prozent der Abgeordneten verfügen über ein abgeschlossenes Studium. Im Vergleich zu einem Fünftel der Gesamtbevölkerung. 16 Prozent der Politiker haben einen Doktortitel. 1,2 Prozent im Bundesdurchschnitt. Sechs Prozent haben als höchsten Bildungsabschluss eine Lehre. In der Gesamtbevölkerung gilt das für die Hälfte. (Quelle: Harald Welzer; ZeitenEnde)

Zahlen der Arbeit

Fast zwei Drittel der deutschen Bevölkerung sind niemals in einem Büro. 2022 lag die Quote der Bürobeschäftigten bei 36,7 Prozent. (Quelle: Vierteljahreszeitschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung.)

69 Prozent der Mütter mit minderjährigen Kindern sind in Deutschland erwerbstätig, das sind etwa sieben von zehn Müttern. Damit stieg der Anteil in den letzten 25 Jahren von 58 Prozent deutlich an. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Zahlen der Veränderung

60 Prozent der Bayern sprechen sich mittlerweile für Windkraftanlagen aus – auch wenn sie quasi vor der Tür stehen. Damit bildet sich ein Stimmungswechsel in dem sonst so Windkraft-feindlichen Bundesland ab: 2022 wurden in Bayern nur 14 von deutschlandweit 551 neuen Windrädern gebaut. (Quelle: Civey-Umfrage).

11 Prozent der 16- bis 29-Jährigen rauchen regelmäßig – und damit deutlich mehr als noch vor einem Jahr. Auch die Zahl der Raucher zwischen 30 und 49 Jahren stieg leicht. Jährlich sterben in Deutschland 110.000 bis 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. (Quelle: Forsa-Umfrage)

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