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Krisenkommunikation: Greenpeace vs. Nestle

22.03.2010

Alles fing an mit einem ekligen, viralen Video (wir retweeteten den damaligen YouTube-Link am 17. März 2010), dann kamen die Diskussionen im Social Web und Nestle machte wohl Fehler bei der Kommunikation. Wie geht es weiter? Wann verlässt das Thema den vormedialen Raum und überspringt die Hürden in die Printmedien? Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang, dass Gut und Böse nicht klar erkennbar sind? Bislang scheint die Krise wie im Schulbuch zu verlaufen.

Hier ein paar interessante Fundstellen und Diskussionen in der deutschen Blogosphäre:
Mirko Lange hat am 21. März 2010 die Fakten und Unsicherheiten aus seiner Sicht zusammengefasst. Ein guter Auftakt.
Thomas Pleil, Web-2.0-Prof von der Uni Darmstadt, betrachtet die Grenze zwischen vormedialem Raum und klassischen Medien.
Thomas Euler schaut sich die Vorgänge rund um die Kitkat-Facebook-Fanpage an.
Und im Buzz von Klaus Eck wird darüber weiter diskutiert.
Greenpeace antwortete am 23. März 2010: lesenswerte Darstellung von Corinna Hölzel.
Greenpeace legt nach mit einem zweiten Video - diesmal zumindest erträglich.
Mirko Lange zieht eine Greenpeace-Broschüre zu rate und zerlegt sie fachgerecht. Fakten über Fakten - und dennoch bleibt der Laie ratlos zurück.

Heute (25. März 2010) soll übrigens der erste Kommentar zum Fall in der Süddeutschen erschienen sein. Hat er damit die Hürde zu den klassischen Medien übersprungen? Und bei pol:kom:net gab's eine kritische Auseinandersetzung mit Greenpeace unter dem Titel "Keine Ahnung von Social Media". Auch im Hörfunk taucht die Greenpeace-Kampagne gegen Nestle auf. Der Kanal "Fritz" von rbb berichtet in der Sendung "Trackback" (Ausgabe 173, 27. März 2010) mit Interviews darüber. Hier ist der Teil der Sendung, der sich mit Greenpeace vs. Nestle beschäftigt. Interessant sind jedoch auch die vollständigen Interviews im Vorfeld der Sendung: Michael Fengler spricht mit Corinna Hölzel von Greenpeace und richtig gut sieht Greenpeace dabei nicht aus. Michael Fengler spricht mit Blogger und PR-Experten Mirko Lange.

Der Fall schlägt zwar nicht mehr so hohe Wellen in der Social-Media-Welt - totgelaufen hat sich die Kampagne von Greenpeace aber noch nicht. Zumindest greifen einzelne Redakteure aus den klassischen Medien das Thema auf - wenn auch aus kommunikativer Sicht, nicht vom Kernthema her. Am 9. April 2010 veröffentlichte das Handelsblatt online einen Artikel von Tino Andresen und Catrin Bialek. Auch Spiegel online greift nach der Nestle-Generalversammlung, ber der Greenpeace eine Twitterwall aufgebaut hat, den Fall Greenpeace vs. Nestle auf. Doch hier geht es am 16. April 2010 ebenfalls fast nur um die kommunikative Komponente von Social Media. In der Sache gibt's für Greenpeace sogar schlechte Noten: "Richtig stichhaltige Belege für diese These lieferte Greenpeace nicht - der Schokoriegel enthält offenbar nicht einmal ein Prozent Palmöl." schreibt SPON.

17. April 2010: Vor einem Monat begann die Greenpeace-Kampagne. Doch die Durchschlagskraft scheint sich bisher aufs Social Web zu beschränken. Print-Medien und TV greifen das Thema kaum oder gar nicht auf. Haben Journalisten bedenken wegen der unklaren Faktenlage und dem Verhalten von Greenpeace? Wirkt jetzt vielleicht das Verhalten von Greenpeace bei Brent Spar nach?

 

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>>zum DPRG-Arbeitskreis Krisenkommunikation, dessen Gründungsmitglied EAK-Geschäftsführer Jens Voshage ist

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Wer ist Mirko Lange

Mirko Lange ist Chef der PR-Agentur talkabout communications gmbh in München. In seinen Blogbeiträgen hinterfragt er den ethischen Standpunkt der Greenpeace-Kampagne und wird deshalb teilweise selbst angegriffen.


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