Aktuelle Studien und Umfragen im Juni 2020

Eines der wichtigsten Instrumente bei Umfragen ist auch heute noch das Telefon.

Die Redaktion unseres Newsletters „early bird“ berichtet regelmäßig über aktuelle Umfragen und Studien. Jetzt in Corona-Zeiten erscheinen erstaunlich viele davon. Deshalb haben wir hier einige aus dem Juni zusammengetragen. Es geht um die Entwicklung der Internetwirtschaft, die Folgen einer Corona-Infektion und um das Vertrauen der Bürger in die Regierungen. Und schließlich nimmt der Pessimismus in Deutschland zu!

Studie: Internetwirtschaft gewinnt durch die Krise

Die Internetwirtschaft in Deutschland könnte als großer Profiteur aus der Corona-Krise hervorgehen. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little im Auftrag des Digitalverbands Eco habe die Digitalwirtschaft die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Krise mindern können: Dank funktionierender Heimarbeitsplätze und Videokonferenzen via Internet. Die Studie geht davon aus, dass die Branche in diesem Jahr in Deutschland etwa 145 Milliarden Euro umsetzen wird. Die Digitalisierung werde auch in Zukunft eine immer bedeutendere Rolle innerhalb der deutschen sowie europäischen Wirtschaft einnehmen.
https://www.eco.de/studie-die-internetwirtschaft-in-deutschland-2020-bis-2025/

Studie: Deutsche halten Folgen einer Infektion für weniger schwerwiegend

Deutsche wissen gut Bescheid, wie sie sich vor einer Infektion schützen können und an welchen Symptomen eine Covid-19-Erkrankung zu erkennen ist. Im Vergleich zum März hielten es die Befragten in der zweiten Aprilhälfte aber für weniger wahrscheinlich, sich anzustecken und schätzten Folgen einer Infektion als weniger schwerwiegend ein, heißt es in einem Bericht des Projekts „CoreCrisis” von Constanze Rossmann, Professorin für Kommunikationswissenschaft. Das Projekt untersucht das Informationsverhalten und dessen Auswirkungen auf Risikowahrnehmung, Wissen und Verhalten der Bürger. Dazu bedient es sich einer repräsentativen Online-Befragung. So wurden mehr als 1000 Bürger zweimal befragt – einmal in der Zeit vom 23. bis 31. März, das zweite Mal vom 15. bis 21. April. https://www.uni-erfurt.de/universitaet/aktuelles/news/news-detail/uebersaettigt-mit-corona-informationen

Studie: Der steinige Weg zur Normalität: Vertrauen in G7 sinkt

Die dritte Welle der Kantar-Studie zu den Auswirkungen des Coronavirus auf die Gesellschaft zeigt eine rückläufige Zustimmung für Corona-Maßnahmen der Regierungen. Die allgemeine Zustimmung für die Corona-Maßnahmen in den G7 ist von 50 Prozent im April auf 48 Prozent im Mai gesunken. Auch das Vertrauen der Bürger sinkt, dass die Regierungen in Zukunft richtige Entscheidungen treffen. Einzig in Deutschland und Kanada haben die Bürger mit 67 Prozent und 72 Prozent ein hohes Vertrauen in zukünftige Regierungsentscheidungen. Bei den Fragen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen geben 14 Prozent der Befragten an, mehr als die Hälfte ihres Einkommens verloren zu haben. 61 Prozent glauben, dass die Volkswirtschaft durch Corona Schaden nimmt. https://www.kantardeutschland.de/der-steinige-weg-zuruck-zur-neuen-normalitat/

Studie: Deutsche werden immer pessimistischer

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach werden die Deutschen immer pessimistischer, je länger die Corona-Pandemie das Leben bestimmt. Nur noch 22 Prozent blicken hoffnungsvoll auf das nächste Jahr; 44 Prozent blicken voller Sorgen in die Zukunft, 27 Prozent sind zumindest skeptisch. In der Politik schlägt sich das aber noch nicht nieder: Fast 75 Prozent sind mit der Arbeit der Regierungsparteien zufrieden. Allerdings sind 62 Prozent der AfD-Anhänger mit der Arbeit der Regierung unzufrieden. Die größte Zustimmung für ihre Arbeit finden Kanzlerin Merkel und Bayerns Ministerpräsident Söder.

Studie: Rechtsextreme stabil auf niedrigem Niveau

Die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert Stiftung zeigt, dass rechtsextreme Einstellungen stabil auf einem niedrigen Niveau bleiben. 2-3 Prozent der Befragten äußern sich klar rechtsextrem. Einen Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern gibt es kaum. Gegenüber der letzten Erhebung sind Vorurteile gegen Obdachlose und sexuelle Minderheiten gesunken. Jeder zweite Befragte hält Asylbewerber für weniger wertvoll für die Gesellschaft. Jeder fünfte Befragte neigt zu rechtsextremen oder rechtspopulistischen Einstellungen, besonders ausgeprägt sind diese bei Anhängern der AfD. Erstmals erfasst die  Studie  die Zustimmung zu Verschwörungstheorien, so glauben 46 Prozent  der Befragten , dass es geheime Organisationen gibt, die auf politische Entscheidungen Einfluss haben. https://www.fes.de/forum-berlin/gegen-rechtsextremismus/mitte-studie/

Studie: Allensbach. Verschwörungstheorien: Die Reichen sind schuld

Laut einer Studie des Allensbach-Instituts mit 1.000 repräsentativ gewählten Personen aus den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien halten 53 Prozent der Befragten aus Deutschland Verschwörungstheoretiker für „Spinner“. In Frankreich sind es 18 Prozent in den USA 32 Prozent, in Großbritannien 30 Prozent. 18 Prozent der Befragten aus Deutschland glauben an Verschwörungstheorien, während 12 Prozent daran glauben, dass die klassischen Medien beim Coronavirus nicht die Wahrheit sagen. Je jünger die Befragten sind, desto eher misstrauen sie den Medien. Besonders empfänglich für Verschwörungstheorien sind Anhänger der AfD. An eine Schuld von Bill Gates an der Coronakrise glauben 5 Prozent der Befragten. Fragt man, ob Superreiche an den Krisen der Welt schuld sind, stimmen ein Drittel der Befragten aus den beteiligten Ländern zu. Besonders hoch ist die Zustimmung bei Anhängern von AfD und Linkspartei. 

Aron Gal

Hier geht es zu einigen interessanten Studien im Mai 2020.

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