Traumjob Öffentlichkeitsarbeiter?

Letzte Woche ging es einmal aus dem Agentur-Alltag heraus nach Göttingen. Thorsten Windus-Dörr war als Referent zur Praktikums- und Jobmesse SoWi Go! an der Uni eingeladen. Das wollten Alexander Steckel und ich uns natürlich nicht entgehen lassen. Gerade ich als Sozialwissenschaften-Studentin wollte mir das Ganze mal anhören und anschauen. Am Dienstag gestaltete ich vorab ein Flipchart-Plakat, um den Studenten den Alltag in einer PR-Agentur optisch zu veranschaulichen.
Auch im letzten Jahr war Windus-Dörr schon bei der SoWi Go! und wurde letztendlich überrascht: Über 40 Studenten hörten sich seinen Vortrag an und es kamen viele Fragen vom Alltag bis zum Gehalt auf.

Diesmal lief es leider etwas anders ab

Nur etwa 15 Studenten wollten sich die Realität über den Berufswunsch Öffentlichkeitsarbeiter anhören. Als Windus-Dörr fragte, wer sich denn schon einmal ernsthaft damit auseinandergesetzt hatte, in einer PR-Agentur zu arbeiten, hoben lediglich drei bis vier Studenten die Hand – und das auch teils nur zögerlich. Erst einmal ging es darum die sieben Wege in den PR-Beruf zu schildern. Zum Beispiel müsse man nach dem Fachstudium meist noch ein Volontariat dranhängen. Das nahmen alle so hin. Ein Student fragte, ob denn Roboter nicht bald sowieso die Jobs der Journalisten übernehmen würden, Thorsten Windus-Dörr versicherte aber, dass es ganz so schlimm noch nicht aussehe und die Berufsaussichten gar nicht so schlecht seien – vor allem in Süddeutschland.

Anschließend wurde ein typischer Mittwoch in einer PR-Agentur präsentiert. Auch das hörten sich alle kommentarlos an, Fragen gab es dann aber zumindest dazu, was denn eigentlich der Unterschied zwischen der Arbeit in einer Agentur und im Unternehmen sei. Nach dem Vortrag wollte ein Student (der übrigens die ganze Zeit keine Frage gestellt hatte) gleich seine Bewerbungsunterlagen für ein Praktikum bei Eins A abgeben. Trotz Stille im Raum und dem eher ruhigen Ablauf scheint der Beruf der Öffentlichkeitsarbeiters also doch einen guten Eindruck hinterlassen zu haben.

Obwohl ich den Agentur-Alltag während meines Praktikums ja momentan schon täglich erlebe, war es für mich selbst dennoch interessant die Zugangswege und Anforderungen zu hören.  Insgesamt waren die Studenten in diesem Jahr etwas lahm und desinteressiert, oft musste man ihnen die Fragen aus der Nase ziehen. Vielleicht lag es aber auch an der Uhrzeit: Es war einer der ersten Vorträge des Tages und 11:15 Uhr ist für den ein oder anderen Studenten ja noch fast mitten in der Nacht.

Stefanie Hoffmann

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